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Foto: © Tom Sandberg


Mord und Mythos in der Weihnachtsnacht

»Bis zur Schlusspointe, die alles menschliche Tun und Trachten noch einmal in seiner ganzen Erbarmungswürdigkeit entlarvt, bereitet Solstads gletscherkalte, souverän distanzierte Prosa einen seltsam trostreichen Genuss.«
Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung


Dag Solstad
Professor Andersens Nacht

  • Roman
    Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger
    Originaltitel: Professor Andersens natt
    200 Seiten. Gebunden

    € [D] 22.00 / € [A] 22.60 / SFr. 29.00 (UVP)

    ISBN 9783908777168


  • Rezensionen zum Buch bei
    lovelybooks.de


  • Inhalt
    Inhalt

    Alle Jahre wieder zelebriert Pål Andersen, Professor für Literatur, mit großem Vergnügen und »kindlicher Einfalt« die Heilige Nacht. Er kleidet sich festlich, kocht das traditionelle Weihnachtsessen, um dann alleine zu speisen. Ein erwachsener Mann Mitte fünfzig mit einem intakten kindlichen Gemüt. Er erfreut sich an den erleuchteten Fenstern seiner Nachbarn, die sich alle zum selben Ritual um den Weihnachtsbaum versammeln. Die stille Nacht des Professor Andersen findet ein abruptes Ende, als er im Fenster gegenüber den Mord an einer jungen Frau beobachtet.

    Professor Andersens Nacht beginnt als klassischer Kriminalroman … Dag Solstad lockt seinen Leser in die finstersten Winkel der menschlichen Seele.

    Die Übersetzung von Professor Andersens Nacht wurde von NORLA unterstützt. Der Verlag bedankt sich hierfür.

  • Biogramm
    Dag Solstad

    wurde am 16.7.1941 in Sandefjord geboren. Er debütierte 1965 mit dem Erzählband Spiraler [Spiralen] und gehört seither zur ersten Garde der norwegischen Schriftsteller. Dag Solstad hat zahlreiche Romane, Artikel, Theaterstücke und Essays verfasst und zusammen mit Jon Michelet fünf Bücher über die Fußballweltmeisterschaften herausgegeben. Er hat als einziger Autor bereits dreimal den norwegischen Kritikerpreis erhalten und wurde für seinen Roman 1987 mit dem Literaturpreis des Nordischen Rates ausgezeichnet. Dag Solstad lebt in Berlin und Oslo. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Elfter Roman, achtzehntes Buch ist der erste Roman, das erste Buch Solstads auf Deutsch. 2005 erschien Professor Andersens Nacht, im Jahr 2007 folgte Scham und Würde, 2008 Armand V., 2019 T. Singer und 2020 schließlich 16.7.41. 2017 wurde ihm der Nordische Preis der Schwedischen Akademie verliehen, der auch als »Kleiner Nobelpreis« gilt.

    Bragepreis 2006 für Dag Solstad
    »Den Bragepreis, der als Norwegens wichtigster Literaturpreis gilt, erhält Dag Solstad für seinen Roman Armand V. Fußnoten zu einem unausgegrabenen Roman. Solstad, der wie kein anderer Norwegens literarische Szene seit über 40 Jahren prägt, erhält den Bragepreis zum zweiten Mal.« Aldo Keel, NZZ, 20.11.2006



    Ina Kronenberger

    geboren 1965 in der Pfalz, übersetzt aus dem Norwegischen und Französischen, u. a. Per Petterson, Linn Ullmann und Anna Gavalda. Ina Kronenberger lebt und arbeitet in Bremen. Zuletzt erschienen in ihrer Übersetzung Elfter Roman, achtzehntes Buch, Professor Andersens Nacht, Scham und Würde, Armand V., T. Singer und 16.7.41 von Dag Solstad sowie Ein Nachmittag im Herbst und Ein reiches Leben von Mirjam Kristensen.



  • Bücher
    Bücher von Dag Solstad

    Dag Solstad: 16.7.41
    Dag Solstad
    16.7.41
    Dag Solstad: Armand V.
    Dag Solstad
    Armand V.
    Vergriffen
    Dag Solstad: Elfter Roman, achtzehntes Buch
    Dag Solstad
    Elfter Roman, achtzehntes Buch
    GEBUNDEN
    Dag Solstad: Elfter Roman, achtzehntes Buch
    Dag Solstad
    Elfter Roman, achtzehntes Buch
    BROSCHIERT
    Dag Solstad: Scham und Würde
    Dag Solstad
    Scham und Würde
    Dag Solstad: Scham und Würde
    Dag Solstad
    Scham und Würde
    GEBUNDEN
    Dag Solstad: Scham und Würde
    Dag Solstad
    Scham und Würde
    BROSCHIERT
    Dag Solstad: T. Singer
    Dag Solstad
    T. Singer

  • Pressestimmen
    Pressestimmen zu »Professor Andersens Nacht«

    »Dag Solstad gilt vielen Norwegern als größter Literat im Land.«
    Matthias Hannemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

    »Der norwegische Romancier gehört zu den ganz Großen seines Landes. … Dass auch deutschsprachige Leser:innen einen Zugang zu diesem außergewöhnlichen Romankosmos erhalten, dafür sorgt seit 2004 der Zürcher Dörlemann Verlag mit seiner verdienstvollen Solstad-Reihe, die von Ina Kronenberger übersetzt wird.«
    Katrin Hillgruber, Der Tagesspiegel
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    »Professor Andersens Nacht ist kein klassischer Kriminalroman. Es ist vielmehr die Geschichte eines Mannes, den die heimliche Komplizenschaft mit einem Mörder zu den Nachtseiten des eigenen Lebens führt. Zugleich ist es auch eine elegante Satire auf das satte Leben bürgerlicher Intellektueller, deren letzter Impuls von Rebellentum sich darin erschöpft, ins Theater zu gehen.«
    Silja Ukena, KulturSpiegel

    »Der Norweger Dag Solstad leuchtet die hintersten Winkel der menschlichen Seele aus und ist wie ein Philosoph dem Existenziellen auf der Spur. Im zweiten auf deutsch erschienenen Roman Professor Andersens Nacht findet die Weihnachtsfeier des kauzigen Protagonisten ein abruptes Ende, als dieser im Fenster gegenüber den Mord an einer jungen Frau beobachtet. Von diesem Moment an kommt der Literaturprofessor nicht mehr vom Mörder los. Die Kunst versagt als Trostspenderin, und der Held schlittert in eine existenzielle Krise.«
    52 Beste Bücher, Radio SRF2

    »In gedrechselten, mitunter koketten, doch stets eleganten Sätzen modifiziert Solstad immer wieder das Gesagte und schafft so jene abwägende, leicht ironische Distanz zu den geäußerten Gedanken und Erwägungen, die das Markenzeichen seiner Prosa ist und die Lektüre zum Genuss macht.«
    Aldo Keel, Neue Zürcher Zeitung

    »… derart viele kleine Gedankenjuwelen, dass man aus dem Markieren und Post-it-Kleben gar nicht mehr herauskommt.«
    David Wonschewski

    »Was Dag Solstad als Schriftsteller leistet ist einfach genial. Er schreibt so herrlich unberechenbar, dass seine Geschichten, obwohl scheinbar wenig passiert, spannend und berauschend sind. … Denken und hinterfragen und zweifeln stehen hier im Mittelpunkt. Und eine anspruchsvolle Sprache, die Ina Kronenberger großartig übersetzt hat. DAS ist große Literatur! Hellstes Leuchten!«
    Marina Büttner, literaturleuchtet
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    »Solstad ist ein begnadeter Zyniker, der unbarmherzig die kleinbürgerlichen Moralabwägungen seziert, mit denen sich der Professor sein Nichtstun schönredet. Zwischen einem Essen bei Freunden und Reflexionen über Ibsen baut Solstad eine Spannung auf, die in der Begegnung mit dem Mörder eskaliert. Ein virtuoser Anti-Krimi.«
    Ralf Stiftel, Westfälischer Anzeiger

    »Ein kluges, traurig-ironisches Buch, nicht nur für Kopfarbeiter in ›Professor Andersens‹ Alter und Lebensfülle.«
    Verena Stössinger, Basler Zeitung

    »Es ist ein rares Glück, wenn sich bei einem Autor das Erzähltalent mit jener welthaltigen Klugheit verbindet, die aus seinen Büchern mehr macht als nur eine angenehme Unterhaltung.«
    Stefanie Holzer, Wiener Zeitung

    »Die oft langen Sätze lesen sich alles andere als sperrig oder ermüdend. Vielmehr wie ein Strom, der einen mal in ruhigere, mal in peitschende Gewässer reißt und einen schließlich, nachdenklich bis verstört, an eine aufgerissene Uferpromenade spült.«
    Philipp Zimmermann, Zürcher Oberländer